Basierend auf exakten kartografischen Vorgaben wurden ausgesuchte Küstenabschnitte gemalt. Ohne Verweise auf Straßen, Städte usw. wird die reine Landschaft wiedergegeben.
Das Ergebnis eines künstlerischen Flugs. Der Titel gibt an, worauf Gassmann seinen Satelliten-Blick bevorzugt wirft: auf Küsten. Ausgerechnet diese am dichtesten besiedelten Kulturräume der Erde entvölkert zu sehen, befremdet, sobald man beginnt darüber nachzudenken. Die verwischten Reliefs der Wasseroberflächen, die zart gewellten, vom Meer zerfaserten und von Flüssen gemaserten Landmassen wirken vollkommen und komplett. Vielleicht entsteht gerade aus der utopischen Unberührtheit ihre besondere Schönheit.
Nicht Malspuren, sondern Mahlspuren meint man zu entdecken. Sind die Farben in den Bildern wie das Land, das sie darstellen, allein vom Einfluss der Elemente geformt? Mit Wasser trägt er so Schicht für Schicht der Tusche ab, mit der er zuvor Landkarten auf die Leinwand übertragen hat. So betrachtet erscheint die künstlerische Technik Analogon des Entstehungsprozesses der im Bild dargestellten Landschaften.
Diese Landschaften sind Kunst-Räume und damit frei zur Individuellen Besiedlung.